In einer früheren Bergstation in Zell am See parken derzeit elf legendäre Fahrzeuge: Von einem Renault 4CV von 1946 über eine BMW Isetta 250 bis zur einzigen funktionstüchtigen Schnee-Vespa von Piaggio aus 1982. Im Winter wird die Ausstellung „Areit 1400“ um Skier aus den letzten 100 Jahren erweitert.
Selbst ein spartanischer Geländewagen verfügt heute zumindest über eine Sitzheizung, elektrische Fensterheber und umklappbare Rücksitze. Wer sich vor 50 bis 60 Jahren frisch verliebt in seiner „Knutschkugel“ der Marke BMW Isetta 250 auf den Weg zum Skifahren machte, der durfte weder ein Hüne sein noch allzu viel Gepäck mitnehmen. Eile war angesichts der zwölf PS auch kein guter Ratgeber. Eine kleine Zeitreise zurück in die Geschichte der Mobilität können Berg- und Autofans seit Samstag in der einstigen Bergstation der „Areit I“-Bahn auf der Schmittenhöhe in Zell am See unternehmen. Die Ausstellung im „Areit 1400“ zeigt historische „Autos des kleinen Mannes“, wie es Erich Egger, Vorstand der Schmittenhöhebahn AG, zusammenfasst. Man wolle den Besuchern von heute zeigen, wie die Gäste von damals „zu uns auf Urlaub gefahren sind“.
Zu sehen sind elf (noch immer einsatzfähige) Fahrzeuge, bei denen der Luxus vor allem darin bestand, dass sie fahren, (mehr oder weniger) heizen und auf Befehl stehen bleiben. Herausgeputzt sind etwa ein Opel Kadett A (Baujahr 1964), ein Trabant 601 Universal (1969), ein Renault 4CV (1946), ein klassischer VW-Käfer und ein „Kugelporsche“ im Outfit des Hollywoodstars „Herbie“ sowie die angesprochene Isetta 250 von BMW (Baujahr unbekannt) und ein Goggomobil 300 von 1959. Klassischen Luxus symbolisiert übrigens ein Porsche 356 B, Baujahr 1960. Zweiradfreunde finden ebenso eine kleine Auswahl an historischen Modellen, Winterfans dürfte vor allem die Vespa P200E Snow faszinieren: Die klassische Piaggio von 1982 verfügt über einen Raupenantrieb und einen Ski am Vorderrad. Laut Angaben der „einzig auch wirklich funktionierende Schnee-Roller“. Die Ausstellung ist fortan eine zwar kleine, aber originelle und unterhaltsam gestaltete Außenstelle von „Vötters Oldtimer Museum“ in Kaprun, wo über 200 Fahrzeuge zu sehen sind.
Benzinbrüder und -Schwestern, die sich auch für die Geschichte des Skisports erwärmen können, können mit ihrem Besuch bis zum Winter warten. Denn spätestens bis Dezember wird „Areit 1400“ um eine Skiausstellung erweitert. Noch arbeiten die Veranstalter der Schmittenhöhebahn AG an einer Art „Best Of Retro-Latten“. Gezeigt wird eine Reise durch die Geschichte von Blizzard begonnen in den 20er-Jahren sowie eine Auswahl mehrerer Marken aus den 60er- und 70ern. Das Besondere bei diesen Leihgaben eines Grazer Skisport-Besessenen: Sie sind alle neuwertig und teilweise originalverpackt – von Skiern, über Bindungen und Stöcken bis hin zu den Schuhen. Zu bestaunen geben soll es ab der Wintersaison bis zu 50 Paar Ski.
Die Öffnungszeiten der Ausstellung „Areit 1400“ sind gekoppelt an die Betriebszeiten des „areitXpress“. Die Gondel hat am 23. Juni ihren Sommerbetrieb aufgenommen und fährt bis zum 18. September.