Ski Trips

VUP oder ohne Regeln die Streif empor

Die Hausbergkante ist die erste Hürde © Michael Werlberger
Die Hausbergkante ist die erste Hürde © Michael Werlberger

Am Samstag ist die Kitzbüheler Streif abermals Hauptdarsteller einer großen Sportshow: Beim „Vertical Up“ versuchen 1000 Sportler die legendäre Abfahrtsstrecke zu bezwingen. Nach Einbruch der Dunkelheit und von unten nach oben.

Die Streif-Abfahrt 2019 mag zwar Geschichte sein, am Wochenende avanciert die Strecke allerdings schon wieder zur steilsten „Spielwiese“ der Alpen. Zum bereits neunten Mal treffen sich am Samstagabend positiv verrückte Konditionsmaschinen, Extrem-Wanderer und eine Horde Spaßvögel um den 1600 Meter hohen Hahnenkamm in Kitzbühel „verkehrt“ zu bezwingen – bzw. von unten nach oben.

Das Ziel beim „Streif Vertical Up“ – kurz VUP – ist es, die 3,3 Kilometer und 860 Höhenmeter so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Start ist am „Red Bull“ auf der Rasmusleiten, Ziel ist das Starthaus auf dem Hahnenkamm. Dazwischen liegen eher unwegsame und natürlich tief verschneite oder eisige Abschnitte wie die Traverse, der Oberhausberg, der Steilhang sowie die Mausefalle als knackiges Finale mit bis zu 85 Prozent Neigung.

Stöcke sind beim VUP von Vorteil © Michael Werlberger
Stöcke sind beim VUP von Vorteil © Michael Werlberger

Was das VUP so unterhaltsam macht, ist das Reglement – es ist nämlich sehr flexibel. Wie man die Streif (ohne motorische Hilfe!) bezwingt, ist jedem selbst überlassen. Man kann sich dem legendären Berg also in Laufschuhen (mit Spikes) stellen, auf Tourenski, aber auch in Schneeschuhen oder barfuß. Selbst die Streckenwahl bleibt den Teilnehmern selbst überlassen: Es geht über die Abfahrtsstrecke oder die gemütlichere Familienstreif.

Die Idee für das VUP auf der Streif entstand ebendort – in Kitzbühel 2010. Eine Gruppe aus acht Freunden inszenierte zuvor mit dem „Xterra-Kitz“ einen Berg-Triathlon und wollte in der Folge auf der Streif ein Event ohne Regeln für jedermann und jedefrau organisieren, bei dem aber der Spaß im Vordergrund steht. Schon am 25. Februar 2011 stieg die Premiere mit 191 Verwegenen, seit dem Jahr 2015 stellen sich stets 1000 Sportler der Herausforderung. Diese Teilnehmergrenze wird auch 2019 beibehalten, da das Augenmerk auf der Qualität der Veranstaltung liege, heißt es von Veranstalterseite. Die Anziehungskraft des VUP kennt keine Grenzen: Am Samstag nehmen Bergfexe aus Österreich, Deutschland, Italien, der Schweiz, Luxemburg, den Niederlanden, Slowenien, England, Liechtenstein, Rumänien, Bulgarien, Tschechien, den USA, Ungarn und Irland den Lauf in Angriff.

Es sieht nur gemütlich aus © Michael Werlberger
Es sieht nur gemütlich aus © Michael Werlberger

Den Streckenrekord hält eine österreichische Langlauflegende: 2016 benötigte Christian Hoffmann für die Strecke nur 30:29 Minuten. Im Vorjahr siegte Hans-Peter Meyer in 32:55 Minuten und bei den Frauen Susanne Mair in 40:39. Zu gewinnen gibt es – neben einer ziemlich einzigartigen Erfahrung – bis zu 500 Euro. Die Sieger trugen bislang übrigens stets Schuhe mit Spikes oder Schneeketten, auf Ski holte sich den Titel noch niemand.

Details zum 9. „Streif Vertical Up“ am Samstag, dem 23. Februar:

Um 17.30 Uhr findet beim Start auf der Rasmusleiten das „Kinder Vertical Up“ statt. Ziel ist es den Zielhang hinauf zu laufen und mit dem Rutschblatt durch einen Parcours wieder ins Ziel zu fahren. Jüngere Kinder müssen eine Runde bestreiten, ältere Kinder zwei Runden. Anmeldungen sind möglich unter: alex@verticalup.at oder direkt vor Ort. Hier geht es rein um den Spaß.

Um 18.30 Uhr fällt der Startschuss für das 9. „Streif Vertical Up“. Für alle Zuseher bietet die Bergbahn ein Sonderticket um 15 Euro an, damit man neben dem Start auch den spektakulären Zieleinlauf live miterleben kann. Die schnellsten Teilnehmer werden schon ab 19 Uhr im Ziel erwartet. Die Siegerehrung findet um 21.45 Uhr im Kitz Kongress statt.

Weitere Infos zum Event und der Anmeldung sowie Updates gibt es auf der Website oder auf Facebook.

Das Lichtermeer (dank der Stirnlampen) nach dem Start © Michael Werlberger
Das Lichtermeer (dank der Stirnlampen) nach dem Start © Michael Werlberger