1978 und 1979 gewann er die Abfahrt auf der Streif und bis 2018 sollte dieses Kunststück keinem weiteren Deutschen gelingen. Nun kehrte Sepp Ferstl (65) gemeinsam mit seinem Sohn Pepi wieder nach Kitzbühel zurück. Anlass war die feierliche Gondel-Übergabe an den 30-Jährigen Speedspezialisten für seinen Super-G-Sieg im Jänner 2019.
Herr Ferstl, haben Sie sich hin und wieder bei dem verrückten Gedanken erwischt, dass es ziemlich außergewöhnlich wäre, würde ihr Sohn in Kitzbühel gewinnen, wo auch Sie zweimal triumphiert haben?
SEPP FERSTL: Dass der Pepi hier gewonnen hat, ist nicht normal. Denn es gehört nicht nur Können, sondern auch viel Glück dazu. Ich habe aber hin und wieder wirklich daran gedacht, dass es schon eine Riesen-Geschichte wäre, würde er auch hier gewinnen. Dass es tatsächlich passiert, ist noch immer unglaublich.
Sie haben das Rennen live im Ziel verfolgt. Haben Sie das Gefühl gehabt, die Fahrt Ihres Sohnes war außergewöhnlich gut?
SEPP FERSTL: Nein, er war ja eine Art Testpilot mit Startnummer 1. Ohne Trainingslauf und dann noch Startnummer 1 – so hast du überhaupt keine Informationen von der Strecke und musst deine ganz eigene Linie finden und nach der musst du fahren, da kann dir niemand helfen. Beim Pepi hat es halt hing’haut.
Wie gut erinnern Sie sich noch an ihre zwei Siege auf der Streif – 1978 und 1979?
SEPP FERSTL: Die habe ich schon noch im Kopf, aber es ist jedes Jahr länger her. Allerdings bin ich schon froh darüber, dass Thomas Dreßen 2018 auf der Streif gewonnen hat – als erster Deutscher seit mir. Jetzt fragt man nicht mehr Jahr für Jahr mich, wie das damals so gewesen ist, sondern den Thomas.