Die interessantesten Antworten aus der Pressekonferenz mit Streif-Sieger Matthias Mayer sowie den beiden Zweiten Beat Feuz und Vincent Kriechmayr nach der Kitzbühel-Abfahrt 2020.
Fragen an Streif-Sieger Matthias Mayer
Es ist wohl wie ein Traum, als Österreicher die Abfahrt in Kitzbühel zu gewinnen. Beschreiben Sie uns Ihre Gefühle?
MATTHIAS MAYER: Davon träumt nicht nur jeder Rennfahrer aus Österreich, davon träumt wohl jeder Rennfahrer. Es ist ein fantastisches Gefühl vor heimischen Fans zu gewinnen.
Fühlt es sich anders an, in Kitzbühel die Abfahrt zu gewinnen als den Super-G?
MATTHIAS MAYER: Es war immer schon ein großes Ziel von mir, die Streif-Abfahrt zu gewinnen. Aber das war der Super-G in Kitzbühel auch. Ich will nicht sagen, dass die Abfahrt wichtiger ist als der Super-G, aber sie zu gewinnen, fühlt sich anders an. Die Menge an Leuten im Ziel ist unglaublich.
Wann haben Sie zuletzt im Ziel so viele Emotionen gefühlt wie heute?
MATTHIAS MAYER: Mir kommt vor gestern (alle im Raum lachen). Da hab ich mich auch richtig gefreut. Heute war ich nach dem Abschwingen unsicherer als gestern, denn Kjetil ist ja noch oben gestanden.
Kann so ein Sieg in Kitzbühel auf der Gefühlsebene mit einer Goldmedaille bei den Olympischen Spielen mithalten?
MATTHIAS MAYER: Ja, kann es auf jeden Fall. Allerdings gibt es die Olympischen Spiele nur alle vier Jahre und Kitzbühel jedes Jahr. Der Stellenwert ist auf jeden Fall ähnlich.
Warum funktionieren Sie speziell bei Großereignissen bzw. großen Rennen besonders gut?
MATTHIAS MAYER: Schwer zu sagen, aber es fällt mir inzwischen auch schon auf, dass ich mir die besonders guten Rennen zum Gewinnen aussuche. Dabei versuche ich, meine beste Leistung bei jedem Rennen abzurufen.
Sie haben zweimal in Kitzbühel gewonnen und sind Doppel-Olympiasieger. Wie sehen die nächsten Ziele aus, denn eigentlich könnten Sie zurücktreten?
MATTHIAS MAYER: Nein, ich will nicht zurücktreten, denn ich habe so viel Spaß am Skifahren. Ganz ehrlich, ich hab kein konkretes Ziel. Ich gehe nicht in die Saison und sage: „Heuer will ich den Gesamtweltcup gewinnen und mache alles dafür.“ Ich will einfach gut Skifahren, Spaß daran haben und den Spaß auch nicht verlieren – hoffentlich bis zum Ende meiner Karriere.
Fragen an Beat Feuz
Haben Sie zu viel Tempo bei der Steilhang-Ausfahrt verloren?
BEAT FEUZ: Es war heute eine sehr gute Fahrt, nur der Steilhang ist mir nicht so geglückt wie erhofft. Da hat mein Instinkt einmal versagt. Ich bin aber sehr zufrieden mit dem Podestplatz.
Verraten Sie uns das Geheimnis Ihrer Konstanz? Sie sind heuer bei jeder Abfahrt auf dem Podium gestanden.
BEAT FEUZ: Da gibt es kein Geheimnis. Ich versuche mich einfach auf jedes Rennen gut vorzubereiten und mich von Woche zu Woche zu steigern. Ich bin selbst erstaunt, dass mir das jetzt sechsmal in Folge gelungen ist, und das gibt natürlich auch Selbstvertrauen.
Sie sind zum vierten Mal Zweiter in der Abfahrt von Kitzbühel. Wollen Sie so lange weiterfahren, bis Sie die Streif gewonnen haben?
BEAT FEUZ: Keine Sorge, deswegen fahre ich keine Saison länger. Es ist eher die größte Sorge von euch Journalisten, mich seit vier Jahren zu fragen, wann ich endlich das erste Mal auf der Streif gewinne. Kitzbühel ist kein Wunschkonzert. Ich bin zwar sehr konstant, aber nicht der absolute Siegfahrer. Da gibt es andere, wie etwa Dominik Paris oder Matthias Mayer. Matthias hat zwar auch noch keine 20 Siege eingefahren, dafür aber sehr wichtige. Ich akzeptiere das und es ist immerhin ein zweiter Platz in Kitzbühel – das darf man nicht vergessen. Es ist das schwierigste Rennen für alle Athleten.
Frage an Vincent Kriechmayr
Sie sind in Kitzbühel zum ersten Mal auf dem Stockerl. Zufrieden?
VINCENT KRIECHMAYR: Ich bin stolz auf meinen fantastischen Lauf. Am Ende hab ich ein wenig Zeit verloren, trotzdem bin ich happy.