Trotz Lockdown oder gerade deshalb? Der erste Skitag auf dem Hahnenkamm lockte rund 3000 Gäste an. Das Wetter zeigte sich zwar nicht von der besten Seite, dafür jedoch die Disziplin der Wintersportler. Abgesehen von ein paar schwarzen Schafen, werden 2G-Regel und FFP2-Maskenpflicht beherzigt.
Pandemie hin, Lockdown her – dass nicht nur in Österreich im Ausnahmefall viel möglich ist, hat mittlerweile jeder selbst feststellen dürfen. So gibt es heuer etwa keinen Aufschrei mehr – zumindest keinen hörbaren –, dass hierzulande die Skigebiete öffnen dürfen, während sonst bis mindestens 13. Dezember eigentlich nur das Notwendigste erlaubt ist. In Kitzbühel etwa kamen rund 3000 Gäste anlässlich des Saisonstarts auf dem Hahnenkamm. Und auch wenn man sonst vor allem während der letzten Wochen unzählige Déjà-vu-Erlebnisse hatte („Schon wieder eine Welle?“), der zweite Winter inmitten der Pandemie dürfte anders werden. Vor einem Jahr war etwa der Corona-Test ein so fixer Bestandteil des Skitages, wie das stets unangenehme An- und Auszwängen der Skischuhe. Heuer gilt allerorts 2G und damit geht es nur noch für Geimpfte und Genesene auf die Pisten.
Wer seine Saisonkarte noch nicht von zu Hause mit einem aktuellen Impfzertifikat freigeschaltet hatte, erledigt dies an den Kassen. Tageskarten gibt es sowieso nur mit 2G-Nachweis. Wer von der neuen Verordnung nichts hält oder in den letzten Wochen Nachrichten eher gemieden hat, scheitert spätestens am Drehkreuz und versucht sein Glück im Dialog mit dem Personal der Bergbahn: „Manche haben von 2G nichts gewusst, manche meinen, uns gehe ihr Impfstatus nichts an und ein paar Skilehrer haben auch gedacht, die Regeln würden für sie nicht gelten“, erzählt uns ein Liftwart und ergänzt: „Aber ein paar Probleme gibt es immer. Der Großteil hält alle Regeln vorbildlich ein.“ Stimmt. Vor allem die FFP2-Maskenpflicht in den Gondeln und auf Sesselliften sowie beim Anstellen wird von den meisten beherzigt. Nur mit dem Abstandhalten in den Warteschlangen haben die meisten auf dem Berg so ihre Schwierigkeiten, aber spätestens am Lift oder in der Kabine wird es eh wieder kuschlig, denn heuer darf das Fassungsvermögen der Aufstiegshilfen wieder voll ausgeschöpft werden.
Auch auf den Pisten scheint heuer wieder etwas mehr Normalität einzukehren, denn zumindest auf dem Hahnenkamm hatte es am 4. Dezember den Anschein, als wäre seit dem Ausbruch der Pandemie nie mehr los gewesen. Zu sehen waren vor allem unzählige Skiclubs und viele Skilehrer-Kurse. Noch teilen sich die vielen Schneeliebhaber ein verhältnismäßig kleines Gebiet, denn vorerst sind von 57 Liftanlagen elf in Betrieb und von den 96 Pisten 18 geöffnet. Das sollte sich in den nächsten Wochen natürlich ändern, zumindest wenn es nach den Bergbahnen geht. Bleiben die Hotels und Gastronomie jedoch auch über die Weihnachtsferien hinaus geschlossen, wird der Winter für die Betreiber ein neuerlicher Albtraum.