Mit der Widmung einer Gondel der Hahnenkammbahn wurden Aleksander Aamodt Kilde (29) und Fritz Strobl (49) am Samstag, dem 13. August, in Kitzbühel für ihre Triumphe auf der Streif neuerlich gefeiert. Natürlich bekam jeder seine eigene verliehen. Geehrt wurde aber auch Paralympics-Teilnehmerin Eva Maria Jöchl (26).
Sport verbindet Generationen – so auch am Samstag in Kitzbühel. Mit Aleksander Aamodt Kilde (29) und Fritz Strobl (49) wurden zwei Abfahrtssieger gefeiert, zwischen deren Triumphen auf der Streif ein Vierteljahrhundert liegt. Der Kärntner feierte seinen ersten Sieg in der Gamsstadt 1997, der Norweger heuer im Jänner. Die traditionelle Gondelübergabe in der Hahnenkammbahn zelebrierten die beiden sympathischen Sportler zusammen. Aleksander Aamodt Kilde brachte beinahe seine ganze Familie mit nach Kitzbühel – von der Mama bis zum Opa. Und im Sommer hier zu sein, gefiel ihm ganz hervorragend: „Weniger Stress, keine Nervosität, wunderschönes Wetter und dieselben freundlichen Menschen“, streute er Kitzbühel Rosen. So nervös er im Winter auch sein mag, die Streif liegt Aleksander Aamodt Kilde im Winter ebenso: Sieben Mal fuhr er in die Top 10 und am 21. Jänner 2022 gelang ihm der erste Abfahrts-Sieg: „Das ist ein großer Tag für mich, denn hier zu gewinnen war immer ein Ziel. Dank der Gondel-Verleihung darf ich diesen Erfolg heute noch einmal erleben.“ Sein Erfolgsgeheimnis? „Wenn ich das nur wüsste! Dann hätte ich schon öfter gewonnen.“ Bergbahn-Vorstand Anton Bodner zollte Aleksander Aamodt Kilde großen Respekt: „Wir bewundern dich nicht nur des Skifahrens wegen, sondern auch als Mensch. Du bist ein Vorbild für die Jugend. Ich wünsche dir noch viele dieser Glücksgefühle wie bei deinem ersten Kitzbühel-Sieg – nicht nur im Sport.“
Auf seine Gondel 25 Jahre warten musste Fritz Strobl nicht, im Gegenteil. Schon oft ist der zweimalige Abfahrts-Sieger (1997 und 2000) mit seiner Kabine den Hahnenkamm hinaufgefahren. Nur die feierliche Übergabe klappte erst jetzt – wenige Tage vor seinem 50. Geburtstag: „Für mich war das heute eine riesige Überraschung, die meine Frau Bettina zusammen mit der Bergbahn und dem Kitzbüheler Skiclub geplant hat. Ich bin sehr gerührt und stolz – auch 25 Jahre nach meinem ersten Sieg hier.“ Für Anton Bodner ist Fritz Strobl viel mehr als „nur“ ein Streif-Sieger: „Du bist für uns ein Botschafter und trägst hinaus, wie schön unser Skigebiet ist. Du bist für uns ein Kollege und ein Freund, danke dafür!“ Ein Faktor rund um Fritz Strobl scheint unterdessen in Stein gemeißelt: Die Siegerzeit von 1997 (1:51,58) ist bis heute unangetastet.
„Dass wir den schnellsten Streif-Sieger aller Zeiten und einen der aktuell größten Superstars im Skirennsport gleichzeitig bei uns zu Gast haben, ist schon etwas sehr Besonderes“, freute sich auch Michael Huber, der Präsident des Kitzbüheler Skiclubs. Und was wünscht er sich für Hahnenkamm-Rennen 2023? „Da kann ich mich dem Wunsch von Aleksander Aamodt Kilde an das offizielle Kitzbühel nur anschließen: weniger Schneefall, super Pistenbedingungen und viele, viele Zuschauer.“
Aber an diesem sonnigen Samstag in Kitzbühel durfte sich im Rahmen der „Gondel-Gala“ auch eine Tiroler Sportlerin freuen: Der Kitzbühler Skiclub zeichnete Eva Maria Jöchl mit dem Ehrenzeichen in Bronze für höchste sportliche Leistungen aus. Die 26-jährige KSC-Athletin blickt auf eine ganz besondere Saison zurück, denn sie durfte bei den Paralympics in Peking an den (alpinen) Start gehen – und das nur sieben Jahre, nachdem sie mit dem Skifahren begonnen hat. KSC-Vizepräsident Wilfried Leitzinger zollte der Sportlerin seinen Respekt: „Uns freut es ganz besonders, dass du uns als deinen Verein ausgesucht hast, und wir sind sehr stolz auf deine Leistungen. Alles Gute für deine weitere Zukunft.“ Auch wenn das Rennen bei den Paralympics nicht nach Wunsch verlief, blickt Eva Maria Jöchl mit Freude und Stolz zurück: „Schade, dass ich das Ziel nicht gesehen hab. Trotzdem war es für mich ein sportliches Highlight.“ Und weil Eva Maria Jöchl ihre Ehrung im Rahmen der Gondelverleihungen an Aleksander Aamodt Kilde und Fritz Strobl genießen durfte, bescherte die bronzene Auszeichnung noch viele goldene Schnappschüsse.