Auf dem Kitzbüheler Hahnenkamm wurde der erste Bike Trail eröffnet. Hinauf geht es mit der Gondel, zurück ins Tal über eine sieben Kilometer lange, actiongeladene und weitestgehend naturbelassene Strecke.
„Das Angebot, die Strecke selbst hinunterzufahren, ist zwar verlockend“, sagt Kitzbühels Pfarrer Michael Struzynski, „aber ich möchte nicht, dass wir in drei Tagen schon wieder zusammenkommen – auf meinem Begräbnis.“ Das geistliche Oberhaupt der Gamsstadt zeigte sich am Samstag gewohnt locker und pointensicher. Die Segnung des ersten Bike Trails am Hahnenkamm vollzog Michael Struzynski aber natürlich mit dem gebotenen Ernst.
Auch wenn der Respekt des Pfarrers vor der sieben Kilometer langen Strecke angebracht ist, Angst muss sie keinem Biker machen – selbst wenn der Bike Trail zu einem der längsten Tirols zählt. Der Startpunkt ist unweit der Bergstation der Hahnenkammbahn und die blaue Strecke führt über die Asten direkt zurück in die Stadt. Eine Abfahrt über die Streif wurde aufgrund des schwierigen Geländes nicht angedacht.
Der Bike Trail auf dem Hahnenkamm punktet nicht nur mit seiner Länge, auch mit seinem großen Abwechslungsreichtum. Von steilen Abschnitten mit haarigen Kurven bis hin zu flacheren Abschnitten, die zum „Gas geben“ einladen. Durch eine geschickte Trassenführung kommt der Trail ohne viele künstliche Elemente aus. Naturbelassene Passagen, Wiesenkurven, kleine Wellen und Absprünge sowie natürliche Hindernisse bieten ausgiebige Action. Auch die Lichtverhältnisse wechseln, denn es fährt sich über sonnige Almwiesen wie durch schattenspendende Wälder. Zum Verschnaufen lädt eine kurze Begegnungszone ein, wo das Rad geschoben werden muss: Hier bietet sich von zwei Holzliegen ein bemerkenswerter Ausblick auf Kitzbühel und das Kitzbüheler Horn.
Der Antreiber hinter dem ersten Bike Trail auf dem Hahnenkamm ist Manfred Hofer, stellvertretender Präsident von Kitzbühel Tourismus und Chef der Skischule „element 3“. Bürgermeister Klaus Winkler spekulierte im Rahmen der Eröffnung, dass die Strecke „in 100 Jahren Manfred-Hofer-Trail heißen wird“. Der verwegene Pfarrer Michael Struzynski nahm auf dem Weg zurück ins Tal übrigens auch nicht die Gondel, er flog zurück in den Pfarrhof – mit dem Paragleiter.