Der traumhafte Winter 2017/2018 spiegelt sich auch in den Zahlen wieder: Es war „der beste ever“ so die Wirtschaftskammer. So viele Wintersportler wie in Österreich gab es heuer sonst nur in den USA.
Alles andere wäre angesichts dieses außergewöhnlich intensiven Winters auch überraschend gewesen: „Insgesamt gehen wir davon aus, dass die heurige Saison neue Rekorde in Sachen Ersteintritte und Umsatz gebracht hat“, sagt Franz Hörl, Obmann des Fachverbandes der Seilbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich, im Rahmen der Seilbahntagung 2018 in Zell am See. Die finale Auswertung steht noch aus, da einige Liftanlagen aufgrund der guten Schneelage noch in Betrieb sind. Aber im Prinzip ist sich Hörl jetzt schon ziemlich sicher: „Es war der beste Winter ever mit einem Umsatzplus von vier Prozent“. 52,3 Millionen Ersteintritte in Österreichs Skigebieten bedeuten ein plus von acht Prozent (Anmerkung: Als Ersteintritt gilt ein Skitag für eine Person). Damit liege man weltweit bereits gleichauf mit den USA, Frankreich ließ Österreich heuer hinter sich. Ob es nun in den USA oder hierzulande in dieser Saison mehr Ersteintritte gegeben hat, will Hörl nicht präzisieren: „Wir liegen ziemlich ex aequo.“
Österreichs erfreuliche Zahlen ziehen sich durch das ganze Land: In Niederösterreich freut man sich über einen Rekordwinter mit mehr als 500.000 Besuchern – ein Plus von sieben Prozent gegenüber dem Vorwinter. In Tirol zeigen die Zahlen ein Plus bei der Zahl der Skifahrer um elf Prozent auf rund 27,5 Millionen, der Umsatz nahm um 14 Prozent auf rund 760 Millionen Euro zu. Ähnlich erwartet man in Kärnten eine Umsatzsteigerung im zweistelligen Bereich. Die steirischen Seilbahnen freuen sich über vier Millionen Gäste und eine Umsatzsteigerung von zehn Prozent auf 105 Millionen Euro. In Vorarlberg ist der Winterumsatz bis Ende März um durchschnittlich 6,3 Prozent gestiegen. Und auch in Oberösterreich und Salzburg gibt es Zuwächse. In Salzburg rechnet man derzeit mit einem Plus von drei Prozent bei den Ersteintritten und von fünf bis sechs bei den Umsatzerlösen.
Franz Hörl, selbst Hotelier, Landwirt, Geschäftsführer des Skilift-Zentrum-Gerlos und ÖVP-Nationalratsabgeordneter, bringt aber auch seine Freude über den Top-Winter für viele kleine Skigebiete in niedrigeren Lagen zum Ausdruck: „Sie haben überdurchschnittlich gut profitieren können und somit heuer die Chance, sich zu erholen und ein bissl Geld in Infrastruktur und Beschneiungsanlagen zu investieren. Für die kleinen Gebiete freue ich mich deshalb besonders, weil es da viele engagierte Leute gibt, die einen Lift betreiben, um ihr Dorf zu beleben und voranzubringen.“
Aber blickt der Obmann des Fachverbandes der Seilbahnen nicht mit ein wenig Sorge in die Zukunft, weil die Erfolgslatte für den nächsten Winter nun schon sehr hoch liegt? „Ach, die Latte ist in den letzten Jahren immer schon hoch gelegen. Ich habe auch kein Problem damit, wenn es einmal ein paar Prozent weniger sind – da gibt es auch keine Krisensituation. Und wir nehmen unsere Verantwortung schon sehr wahr, weil wir jedes Jahr ungefähr die Hälfte des Umsatzes wieder investieren“, sagt Hörl.