Im Skigebiet Hochkönig ließ Christopher Hörl am Wochenende seine Saison ausklingen, ehe es für ihn in die Klinik geht. Nächstes Jahr soll es für den 29-Jährigen endlich die ersten Weltcuppunkte geben. Doch noch ist der Weg des Salzburgers, der für Moldawien startet, nicht restlos ausfinanziert.
Das Glück war Christopher Hörl in den letzten Monaten nicht immer hold, das Saisonfinale avancierte am Samstag allerdings zu einer glückseligen Party unter Sonnenschein. Der für Moldawien startende Salzburger lud anlässlich seines letzten Skitages der Saison 2018/2019 alle Sponsoren, Freunde, Wegbegleiter und seine Familie zum Carven in das Skigebiet Hochkönig. Und was im Nebel begann, endete im Frühjahrsskilauf bei strahlend blauem Himmel. In erster Linie nützte der Saalfelder den Tag, um seinen fast 40 Unterstützern zu danken: „Ohne euch, könnte ich meinen Traum nicht leben“, sagte der 29-Jährige auf der „Steinbock Alm“ hoch über Hinterthal. Rund 100.000 Euro kostet ihn eine Skisaison zwischen Weltcup, Europacup und FIS-Rennen. Aufzutreiben ist diese Summe für Christopher Hörl zumeist nur durch persönliche „Hausbesuche“.
Von seinem Dreijahresplan (Details hier) auf dem Weg unter die Top 30 im Weltcup sind zwei Drittel Geschichte. Mit der abgelaufenen Saison zeigt sich Christopher Hörl – mit Abstrichen – zufrieden: „Ich hab das Maximum herausholen können“, lautet sein Fazit. Im Weltcup reichte es zwar nur für Platz 48 in der Abfahrt von Bormio, dafür gelang ihm trotz beidbeiniger Schienbein- und Fersenprellung in der Europacup-Abfahrt auf der Streif in Kitzbühel noch Platz 17. Außerdem gewann er drei FIS-Rennen in der Innerkrems und überzeugte sich und seinen Coach vor allem zu Saisonende: Bei den deutschen Meisterschaften wurde er Dritter in der Abfahrt, geschlagen nur von den Weltcup-Routiniers Josef Ferstl und Dominik Schwaiger. Bei den stark besetzten slowenischen Meisterschaften wurde er ex aequo mit Klemen Kosi Zweiter. Sein Ziel für die kommende Saison: „Ich möchte weiterhin so viel Freude am Skifahren haben, weniger oft stürzen, mehr Budget auftreiben und die ersten Weltcuppunkte einfahren.“ Seinem Wunsch verlieh auch Hans Frick Nachdruck. Der Tiroler ist nämlich nicht nur Trainer, sondern auch Direktor von Moldawiens Skiverband: „Ich glaube an Christopher und er ist auf dem absolut richtigen Weg, aber für die nächste Saison braucht er noch mehr Unterstützung oder weitere Sponsoren.“ Moldawiens Sportminister macht bereits Druck.
Am Samstag zog Christopher Hörl seine letzten Schwünge für diese Saison, am 24. April geht es in die Klinik. Mittels Arthroskopie wird eine Arthrose in der Hüfte entfernt, die ihn zuletzt vor allem bei Linksschwüngen behindert hat und wohl auch zu dem ein oder anderen Ausfall geführt hat. Der Salzburger hofft, dass er runderneuert ins Training starten kann und 2019 bzw. 2020 endlich zu seinem Jahr wird – dank der ersten Weltcuppunkte oder gar seines Durchbruchs.