Wer seit dem 15. Februar auf Tirols Pisten Ski fahren möchte, muss einen aktuellen (und natürlich negativen) Covid-Test bei sich führen. Die Bergbahn Kitzbühel hat dafür eine kostenlose Teststation eingerichtet und dort wird werktags bis zu 35 Minuten gewartet. Ganz ohne Murren.
Skitage wollten schon immer gut vorbereitet sein. Das wissen alle, die bereits einmal Saisonkarte, Handschuhe, Helm und/oder Brille zuhause vergessen haben. Seit Weihnachten 2020 gilt es auch stets an die verpflichtende FFP2-Maske zu denken, wiewohl im Notfall die Bergbahnen auch welche verkaufen. In Tirol muss seit dieser Woche im Vorfeld der Pistengaudi noch etwas mitbedacht werden: Wer Ski fahren möchte, muss einen negativen Covid-Test bei sich haben, der nicht älter als 48 Stunden ist. Und so etwas holt man sich nicht schnell einmal an der Kasse oder in der Drogerie. Die Skigebiete Sölden und St. Anton zogen (auch) aus dieser Vorschrift die Konsequenz und stellten ihren Betrieb ein.
Die Bergbahn Kitzbühel kämpft den – hinsichtlich Wirtschaftlichkeit – aussichtslosen Kampf noch weiter. Werktags sind immerhin noch 13 von 57 Anlagen in Betrieb (an Wochenenden 18), auf dem Hahnenkammparkplatz fiel die Parkgebühr und ebendort betreibt man auch eine Covid-Teststation. Und das Angebot wird angenommen, wenngleich man noch etwas früher aufstehen sollte, als es Skifahrer für gewöhnlich ohnehin machen. Um 9 Uhr warten nicht nur bereits rund 30 testwillige Wintersportler vor einem, ehe man das „Ärztliche Zeugnis über den SARS-COV-2-Infektionsstatus“ in Händen hält, dauert es 35 Minuten, davon entfallen 30 Minuten Wartezeit auf den Test, und noch einmal fünf auf das Ergebnis.
Unmutsäußerungen in der Warteschlange gibt es keine, die Raunzer haben die Saison offenkundig bereits beendet. Im Gegenteil. Gewartet wird mit Geduld und – einmal mehr, einmal weniger – Abstand. Die Hobbysportler sind in erster Linie dankbar, dass man sich fast direkt an der Talstation kostenlos testen lassen kann. Denn einen Plan B gibt es kurzfristig nicht. Wer in Kitzbühel etwa eine kostenlose Teststraße (am Schwarzsee) besuchen möchte, muss sich vorab anmelden und die beliebtesten Termine für Skifahrer (7 bis 9 Uhr) sind oft bereits tags zuvor ausgebucht.
Das „Ärztliche Zeugnis über den SARS-COV-2-Infektionsstatus“ wird übrigens für das Befahren von Tirols Pisten benötigt, nicht für die Seilbahnen. Dort genügt weiterhin die FFP2-Maske. Die Kontrolle des Testergebnisses obliegt nur der Gesundheitsbehörde bzw. der Polizei, die stichprobenartige Überprüfungen durchführen kann.
Der ganze Aufwand lohnt sich, allerdings nur für die Wintersportler: Die Pisten sind weiterhin sehr schwach ausgelastet. Wie lange sich selbst eine Bergbahn Kitzbühel dieses Gratis-Angebot noch leisten kann und will, bleibt abzuwarten. Vorerst möchte man den Skibetrieb zumindest bis Ostern aufrecht halten.
Info: Die kostenlose Testmöglichkeit unweit der Hahnenkammbahn am Parkplatz Klosterfeld gibt es täglich von 8 bis 12 Uhr. Eine Voranmeldung ist nicht notwendig. Das Ergebnis wird in Papierform ausgehändigt (kein SMS).