Nach 74 Jahren lässt der Kitzbüheler Ski Club das legendäre Starthaus auf dem Hahnenkamm erneuern. Die Räumlichkeiten waren nicht mehr zeitgemäß und zu klein. Das neue Gebäude wird von einem Pultdach dominiert und soll an die Berg- und Talstationen der Hahnenkammbahn erinnern.
Es zählt seit Jahrzehnten zu den meistfotografierten Gebäuden Kitzbühels, seit dieser Woche stehen davon aber nur mehr das Fundament und die Grundmauern. Vor allem für viele Touristen ist der Anblick auf dem Hahnenkamm irritierend und für manche ein kleiner Schock. Das legendäre Starthaus auf der Streif ist nur noch Schutt und Hunderte Selfie-Liebhaber sind um einen der Motiv-Hotspots gebracht worden. Zumindest bis zum Winterbeginn, denn solange sind die Bauarbeiten geplant.
1,2 bis 1,5 Millionen Euro hat der Kitzbüheler Ski Club (KSC) für den Umbau budgetiert, allerdings hänge das „bei Umbauten bei bestehenden Gebäuden immer von den ,Überraschungen‘ beim Altbestand ab”, sagt KSC-Präsident Michael Huber und präzisiert die aktuellen Schritte: „Baustart ist Anfang bis Mitte August. Derzeit finden Geländekorrektur-Maßnahmen statt, verbunden mit Grabungsarbeiten für die Neuverlegung sämtlicher Kabel und Leitungen, die am Starthaus andocken, sowie der Abbau und die Demontagearbeiten am bestehenden Starthaus.“
Auch wenn das Starthaus auf Besucher stets einen schmucken und aufgeräumten Eindruck vermittelt hat, benützt wurde es bereits seit dem Jahr 1946. Seit damals folgten sowohl kleinere als auch größere Umbauten, der letzte liegt allerdings schon 25 Jahre zurück. Seit jeher wird das Starthaus hauptsächlich im Jänner für das Hahnenkammrennen und als ganzjähriges Lager genützt. Es finden aber auch Veranstaltungen wie die Gondelübergabe an den Hahnenkamm-Sieger oder Sitzungen wie bei den Rennstreckenbegehungen mit der FIS und dem ORF statt. Auch eine Folge von „Sport & Talk” von Servus TV wurde bereits im Starthaus aufgezeichnet.
Zu einem Fixpunkt für Besucher avancierte das Starthaus nicht nur dank seiner prominenten Lage direkt an der Bergstation der Hahenkammbahn, sondern auch durch den stets geöffneten und begehbaren Startraum. Auch der Stil des neuen Starthauses wird an die Tal- und Bergstationen der Hahnenkammbahn erinnern, die beide vom Kitzbüheler Maler und Architekten Alfons Walde mit einem Pultdach entworfen wurden. Michael Huber freut sich schon auf das neue Schmuckstück mit einem „Pultdach in zeitgemäßer Interpretation“. Die Grundfläche des Gebäudes bleibt übrigens gleich, dafür um ein Stockwerk erhöht.
Wichtig war dem KSC, dass das erweiterte Starthaus optisch zum Gesamtensemble am Hahnenkamm passt und mit dem Naturmaterial Holz gearbeitet wird. „Das Starthaus ist eine Visitenkarte der Hahnenkamm-Rennen und Kitzbühels“, sagt der Skiclub-Präsident und das soll auch so bleiben. Der nahende Winter sowie das 81. Hahnenkammrennen können Michael Huber nicht beunruhigen: „Der Bauzeitplan sieht einmal ein Ende in der zweiten Oktoberhälfte vor. Eventuelle Innenraum-Finalisierungen haben dann noch bis in den Jänner Zeit, hier haben wir keinen Stress.“