Minimalistisch, mit einer Reduktion auf das Wesentliche wird das Hahnenkammrennen 2020 auf seinem Plakat zum 80. Jubiläum dargestellt. Mit der Wahl der Einreichung des Tirolers Reinhold Drugowitsch will Skiclub-Präsident Michael Huber den künstlerischen Wert des Plakatwettbewerbs wieder heben.
„Und jetzt könnt’s euch denken, was wollt’s“, scherzte Michael Huber, Präsident des Kitzbüheler Skiclubs (KSC), als er das Plakat der kommenden Hahnenkammrennen enthüllte. Weiße Striche auf einem roten Untergrund repräsentieren – rein optisch – das 80. Jubiläum des legendärsten Skirennen der Welt. Gestaltet wurde das reduzierte Motiv vom Tiroler Künstler Reinhold Drugowitsch. Obwohl der 85-Jährige an der Präsentation – traditionell vor dem Starthaus am Hahnenkamm – gesundheitsbedingt nicht teilnehmen konnte, ließ er wissen, dass er „mit wenigen Strichen das Wesentliche herausarbeiten wollte. Im Zentrum des Plakats steht der Hahn, dazu das Wichtigste beim Skifahren, die Knie“. Dennoch lässt der Haller beim Betrachten seines Motivs einen größeren Interpretationsspielraum offen, denn die Knie „könnten auch Skistöcke oder die Rennstrecke sein“. Das Plakat, das Drugowitsch als Linolschnitt gestaltet hat, stellte er unter das Thema „Es kräht der Hahn, so kommt herbei, zu sehen, was zu gewinnen sei“.
392 Plakat-Ideen wurden beim diesjährigen Wettbewerb von 211 Künstlern eingereicht, bereits im November traf eine Jury, der auch KSC-Präsident und Hahnenkammrennen-OK-Chef Michael Huber angehört, die Auswahl. „Die Plakate der letzten Jahre waren alle sehr nett, gefällig und massentauglich. Aber so wie wir den Anspruch haben, mit der Streif und dem Ganslernhang einen sportlichen Wert zu haben, soll auch das Plakat einen künstlerischen Anspruch haben“, erklärte Huber das Siegerplakat. „Die Reduktion bringt das Hahnenkammrennen auf den Punkt. Die 80. Auflage steht wieder im Zeichen des puren Sports,“ macht Michael Huber deutlich.
Im Jahr 1990 wurde erstmals vom Kitzbüheler Skiclub gemeinsam mit der Bank für Tirol und Vorarlberg (BTV) der Plakatwettbewerb ausgeschrieben. Nach einigen Jahren der Durchführung eines Onlinewettbewerbs wurde heuer die Kooperation wieder aufgenommen: „Dank der BTV kommen wir dem Ziel, ein künstlerisch wertvolles Plakat zu küren, wieder näher“, freut sich Huber.