Pistentiger

Der Maier-Mythos ist in Flachau allgegenwärtig

Die Hermann-Maier-Skulptur in Flachau Hermann Maiers Olympia-Medaillen © Flachau Tourismus

2009 hat Hermann Maier dem Weltcup den Rücken gekehrt und sich nach einer einzigartigen Karriere zur Ruhe gesetzt. In seiner Heimat Flachau begegnet einem der „Herminator“ aber bis heute allerorts – als Skulptur, in der Galerie am Hermann-Maier-Platz und vielleicht höchst persönlich in seiner Skischule. 

Zweimal Olympiasieger, dreimal Weltmeister und viermaliger Gewinner des Gesamtweltcups – so etwas hinterlässt nicht nur in der Skigeschichte Spuren. Hermann Maiers einzigartige Karriere vom Maurer zur Sportlegende prägte auch seine Heimat Flachau. An keinem anderen Ort in Österreich wird einem immerhin noch quietschlebendigen großen Sohn derart gehuldigt, wie im 753-Einwohner-Ort im Salzburger Pongau. Einzig die „Skischule Hermann Maier“ trägt ihren Namen seit jeher, also seit ihrer Gründung 1987. Der heute 45-jährige „Herminator“ ist nämlich auch staatlich geprüfter Skilehrer.

Hinzugekommen ist in Flachau über die Jahre noch die am Hermann-Maier-Platz (wie könnte es anders sein) Nummer 1 gelegene Hermann-Maier-Galerie. Wer sie nicht findet, der suche die Hermann-Maier-Skulptur, das kleine Museum ist gleich daneben. Und auch die Slalom-Weltcup-Strecke der Damen, trägt den Namen von Österreichs vierfachem Sportler des Jahres.

Hermann Maiers Pokale in der Galerie © Flachau Tourismus
Hermann Maiers Pokale in der Galerie © Flachau Tourismus

Wer durch die Galerie spaziert, hat das Gefühl, Hermann Maier hat bei sich zuhause (natürlich in Flachau) keine einzige seiner Trophäen stehen bzw. hängen. Seine Weltcupkristallkugeln sind ebenso ausgestellt wie die Medaillen. Für einen Schnappschuss mit dem Salzburger dient eine lebensechte Maier-Figur. Der Eintritt ist frei.

Auch fast zehn Jahre nach seinem Rücktritt vom Skisport, funktioniert die Marke Maier: „Besonders für Gäste aus Österreich hat Hermann Maier eine große Anziehungskraft“, heißt es im Tourismusbüro und dort gibt man offen zu: „Flachau ist auch wegen ihm bekannt geworden.“ Wiewohl der einstige Modellathlet in der Öffentlichkeit kaum in Erscheinung tritt, so sorgt eine heimische Bank dafür, dass Maier beinah täglich im Fernsehen zu sehen ist und ebenso regelmäßig in ganz Österreich plakatiert wird. Die Adresse von Tourismusbüro und Galerie musste zugunsten Maiers übrigens nicht umbenannt werden: Der Platz hatte vorher keinen eigenen Namen, sondern hieß wenig charmant  Dorfstraße 172.

Wer Hermann Maier persönlich treffen möchte, braucht viel Glück. Die Chance in seiner Skischule auf den Namenspatron zu stoßen, ist immerhin intakt: Auf die Frage, wie oft er sich den Schülern zeige heißt es: „Immer mal wieder.“ Aber dafür ist ja Bruder Alexander Maier vor Ort, der frühere Snowboardprofi und WM-Dritte von 2001.

Hermann Maiers Olympia-Medaillen © Flachau Tourismus
Hermann Maiers Olympia-Medaillen © Flachau Tourismus