Neu Rund um den Weltcup

Die Paraski-Elite zu Gast am Ganslern

Zwei Tage Spitzensport am Ganslern © alpinguin
Zwei Tage Spitzensport am Ganslern © alpinguin
Die internationale Paraski-Elite gab sich auf Kitzbühels Ganslernhang ein Stelldichein. Insgesamt standen 52 Athletinnen und Athleten aus 18 Nationen am Start, darunter Läufer aus Neuseeland, Australien, Chile oder Großbritannien. 

Über zehn Jahre war es her, dass Kitzbühel zuletzt Paraski-Rennen ausgetragen hat. Damals, im Jahr 2010, waren es die Österreichischen Meisterschaften. Am 27. und 28. Februar traf sich diesmal die weltweite Elite auf dem Ganslernhang und gefahren wurden zwei Weltcup-Slaloms. Nach einem bewölkten Auftakt an Tag 1 zeigte sich die Gamsstadt beim zweiten Rennen von ihrer strahlenden Seite. Die Sonne bescherte den Athletinnen und Athleten einen fast kitschig schönen Wintertag auf einer fordernden Strecke. Schöner Nebeneffekt: Dank des Wetters fand sich im Ziel noch mehr Publikum als beim ersten Rennen ein. Für unübersehbare Stimmung sorgten vor allem die Kinder der Volksschule Kitzbühel, die Abordnung des französischen Teams (mitsamt ihrer herrlichen Glocke) war unüberhörbar.

Frauen und Männer traten in jeweils drei Kategorien an (sehbeeinträchtigt, stehend, sitzend) und die Leistungen waren gleichsam hervorragend wie beeindruckend. Ob blind, sehbeeinträchtigt, funktionale Einschränkungen an Armen oder Beinen bzw. gelähmt, die Athletinnen und Athleten stürzten sich den Ganslern allesamt unerschrocken und mit technischer Brillanz hinunter. Vier Läufer bestätigten die Leistung vom ersten Rennen und wiederholten ihre Siege: Laurie Stephens (USA) in der Kategorie „sitzend“ sowie Ebba Aarsjoe (SWE) und Arthur Bauchet (FRA) in der Kategorie „stehend“. Das heimische Erfolgsduo Johannes Aigner und Guide Matteo Fleischmann triumphierte neuerlich unter den Teilnehmern mit Sehbeeinträchtigung. Elina Stary (mit Guide Anna Stoß) musste sich nach ihrem ersten Weltcupsieg am Montag im zweiten Rennen nur Teamkollegin Veronika Aigner (mit Guide Elisabeth Aigner) geschlagen geben.

Arthur Bauchet zeigte sich besonders glücklich, denn dem Franzosen gelang am Dienstag sein 50. Weltcupsieg just in Kitzbühel: „Ich war zwar Favorit, aber der Ganslernhang war für mich Neuland – jetzt liebe ich ihn. Merci dem Kitzbüheler Ski Club für die Organisation! Das waren die besten Rennen, die wir je hatten, und wir würden gerne jedes Jahr wiederkommen.“ Wie Arthur Bauchet, gewann auch die Schwedin Ebba Aarsjoe an beiden Tagen souverän: „Es bedeutet mir sehr viel, auf so einem coolen und historischen Hang gleich zwei Siege zu feiern. Das Kind in mir ist so happy.“

Sehr happy war auch Sascha Kavelar, der Cheftrainer des österreichischen Paraskiteams: „Es war unglaublich, was der Kitzbüheler Ski Club in diesen Tagen auf die Beine gestellt hat. Ich hoffe sehr, dass viele anderen Nationen mitnehmen, was in unserem Sport möglich ist. Denn eigentlich sind wir es unseren Athleten schuldig, dass wir solche Veranstaltungen abhalten. Ein großes Danke dem KSC.“

Michael Huber, KSC-Präsident und Chef des Organisationskommitees, freute sich über die Blumen und sagte abschließend: „Wir sind stolz und glücklich über die erfolgreiche Durchführung der ersten Paraski-Weltcup-Slaloms in Kitzbühel. Neben den sportlichen Höchstleistungen fasziniert auch die Internationalität mit 18 Teilnehmernationen, davon mit Australien, Neuseeland und Chile drei Länder aus der südlichen Hemisphäre.“

Groß war auch das mediale Interesse an den beiden Paraski-Weltcup-Slaloms. Das Livesignal von TELEHO wurde von fünf Ländern übernommen (Deutschland, Österreich, Schweiz, Norwegen, Italien). Zudem konnten die Rennen dank des Livestreams unter www.hahnenkamm.com weltweit kostenlos verfolgt werden. Online und linear übertrug ORF Sport+. Ob und wann der Paraski-Weltcup wieder in Kitzbühel Station macht, steht noch nicht fest.