Der Alpine Ski-Weltcup zeichnet sich durch vorbildliche Gerechtigkeit bei den Preisgeldern aus. Bei den meisten Rennen erhalten Sieger beziehungsweise Siegerin 45.000 Franken. Mikaela Shiffrin verdiente auch heuer mehr als Marcel Hirscher – obwohl sie einmal weniger gewann.
Noch bis 4. April kann der Antrag auf ein Frauenvolksbegehren in Österreich mit einer Unterschrift unterstützt werden. Eine der Forderungen: Beseitigung der Einkommensunterschiede zwischen Mann und Frau. Im Alpinen Ski-Weltcup sucht man eine Gehaltsschere vergeblich. Im Gegenteil. Diese Saison war der Preisgeld-Topf für die Frauen mit 4,87 Millionen Franken (4,16 Millionen Euro) voller als jener für die Herren mit 4,81 (4,11 Millionen Euro) Millionen Franken.
Gagenkönigin der Saison 2017/2018 ist, wie schon im Vorjahr, Mikaela Shiffrin – und das geschlechterübergreifend. Die US-Amerikanerin sicherte sich 702.744 Franken Preisgeld. Dahinter folgt Marcel Hirscher mit 669.681 Franken. Die 23-Jährige gewann heuer zwar um ein Rennen weniger als der Salzburger, allerdings schaffte sie es doppelt so oft auf Platz 2 bzw. Platz 3 und Shiffrin kam dreimal öfter unter die Top 30 als Hirscher. Und so ein 30. Platz sichert den Athletinnen und Athleten zumindest 500 Franken.
Mit dem Gewinnn des Slaloms von Flachau holte sich die Dominatorin auch das höchst dotierte Damenrennen (79.028 Franken für Rang 1). Auch dieses Kunststück gelang Hirscher heuer nicht. Eines der zwei Pendants bei den Herren gewann just Henrik Kristoffersen. Er holte sich den Slalom in Kitzbühel und die damit verbundenen 86.600 Franken. Ebenso viel kassierte Thomas Dreßen für den Sieg auf der Streif. Zum Vergleich: Hirschers Triumph beim Slalom von Schladming war „nur“ 69.331 Franken wert.
An der Spitze der Preisgeldcharts ziehen Shiffrin (702.744 Franken) und Hirscher (669.681 Franken) ebenso einsame Kreise wie in den Weltcupwertungen. Mit Respektabstand folgen Wendy Holdener (273.794 Franken) und Lindsey Vonn (264.430 Franken) bzw. Henrik Kristoffersen (345.071 Franken) und Beat Feuz (260.875 Franken).
Zurück zur gerechten Verteilung der Preisgelder im Alpinen Ski-Weltcup. Bei den meisten Rennen gibt es für den Sieg 45.000 Franken – bei Damen und Herren. Der Zweite darf sich über 20.000 Franken, der Dritte über 10.000 Franken freuen. Jeder unter den besten 30 wird belohnt. So erhält etwa der 15. immerhin 1250 Franken, der 30. noch 500. Insgesamt macht das somit ein Preisgeld von 120.000 Franken pro Bewerb aus. Höher dotierte Rennen sind bei den Damen Flachau (79.028 Franken für die Siegerin, 194.054 Franken gesamt), das City-Event in Oslo (55.000 Franken für den ersten Rang), Lienz (54.000 Franken für Platz 1, 144.000 Franken gesamt) und Courchevel (50.000 Franken gehen an die Siegerin, 134.000 Franken gesamt). Bei den Herren verdienen die Gewinner (und alle weiteren in den Top 30) in Kitzbühel am meisten (je 86.600 Franken für den Sieger der Abfahrt und des Slaloms, 64.366 Franken für Platz 1 im Super-G, insgesamt 643.667 Franken). Dahinter folgen Schladming (69.331 Franken für Rang 1, 183.769 Franken gesamt) sowie die beiden City-Events Stockholm und Oslo (jeweils 55.000 Franken für den Sieger).
Insgesamt holten sich heuer 137 Damen und 158 Herren Preisgelder. Am Tabellenende liegen Dajana Dengscherz und Ondrej Berndt. Die Kitzbühelerin holte sich ihre 250 Franken für den 30. Platz in der Abfahrt von Lake Louise, der Tscheche 500 Franken für den 30. Rang in der Kombination von Wengen.
Wie in der Formel 1 die Konstrukteurswertung, gibt es im Weltcup eine Markenwertung und hier gingen die Erfolge in allen Disziplinen (Abfahrt, Super-G, RTL, Slalom und Kombi) bei Damen und Herren entweder an Head oder Rossignol. Am meisten Punkte holten sowohl bei den Herren als auch bei den Damen Rennläufer auf Head. Mikaela Shiffrin und Marcel Hirscher sind jedoch auf Atomic unterwegs und damit holten sie jeweils Gesamt-Weltcup und Preisgeld-Kronen.
Das vollständige Preisgeldranking findet ihr hier, die Markenwertung unter diesem Link.