Pistentiger

Skifilme für heiß-kalte Sommernächte

© Mattias Fredriksson / Bruno Long / Mattias Hargin / Shades of Winter / Red Bull Media House
© Mattias Fredriksson / Bruno Long / Mattias Hargin / Shades of Winter / Red Bull Media House

Schon seit einigen Wochen klettern die Temperaturen regelmäßig auf 30 Grad und selbst der versteckteste Schnee hat sich in Schmelzwasser verwandelt. Für alle, die den Winter kaum erwarten können, oder auf der Suche nach – zumindest visueller – Abkühlung sind, haben wir eine Liste an Filmen zusammengestellt, in denen das Skifahren – mehr oder weniger – die Hauptrolle spielt. 

Shades of Winter: Between

Frauenpower pur und das auf endlos langen, tief verschneiten Berghängen in Schweden, Österreich, der Schweiz, Neuseeland und – ja, wirklich – auf Hawaii verspricht der dritte Skifilm der österreichischen Freeriderin und Film-Produzentin Sandra Lahnsteiner. Zur Besetzung des großen Girls-only-Movie gehören unter anderem nicht nur Freeride-Profis wie Nadine Wallner und Matilda Rapaport, sondern auch Olympia-Siegerin Julia Mancuso und dreifache WSL-Surfweltmeisterin Carissa Moore. Der Film besticht durch fantastische Aufnahmen (in 4K!), eine Reise um die (Ski-)Welt und einer großen Portion weiblichem Gefühl fürs Skifahren. „Between” kann auf iTunes und Vimeo gestreamt bzw. heruntergeladen und auf Red Bull TV angesehen werden.

 

Mount St. Elias

Alles begann mit der Idee, die längste Ski-Abfahrt der Welt zu absolvieren. Und das auch noch in einer der abgelegensten und menschenfeindlichsten Gegenden der Welt. Der Kärntner Filmemacher Gerald Salmina zeigt in seinem spannend erzählten Epos die Geschichte von einem Team hartnäckiger Top-Athleten (u.a. Extrem-Skifahrer und Hahnenkamm-Rennleiter Axel Naglich), wie sie mit Lebensgefahr, Rückschlägen und Erfolg umgehen, und zeigt einmal mehr, dass die Berge kein Spielplatz sind. Mount St. Elias beeindruckt mit seinen atemberaubenden Szenen nicht nur passionierte Skifahrer, sondern auch Bergsteiger. Skilift gibt es auf den St. Elias nämlich keinen. Auf DVD, iTunes oder Red Bull TV (hier leider in der Englisch synchronisierten Variante – wir empfehlen die deutschsprachige!).

 

McConkey

Shane McConkey – der Name, der nicht nur eine Skifahrer-Generation geprägt hat. „McConkey” dokumentiert das Leben des viel zu früh verstorbenen Extremskifahrers, Erfinders, Lebenskünstlers und Entertainers von seiner Jugend als Nachwuchsrennläufer an der Burke Mountain Academy in den USA, über seine ersten Erfolge als professioneller Buckelpistenfahrer bis zu seiner Idee, Ski fahren und Basejumping zu verbinden und schlussendlich auch seinen letzten Sprung. „McConkey” zeigt, wie ein einziger Mann unmöglich geglaubtes möglich machte und damit Wege des Skifahrens ebnete, die vor seiner Zeit völlig undenkbar waren. Die Dokumentation gibt es auf DVD, iTunes und Red Bull TV.

Wer nicht genug Verrücktheit von McConkey bekommen kann: Shane McConkey wirkte zu seinen Lebzeiten in diversen Skifilmen mit.

 

Streif: One Hell of a Ride

Höllenritt trifft die legendärste Abfahrt der Welt, die Kitzbüheler Streif, wohl ganz gut. Der Dokumentarfilm von Gerald Salmina schaut hinter die Kulissen von Hausberg, Mausefalle und Steilhang und macht deutlich, dass nach dem Hahnenkammrennen vor dem Hahnenkammrennen ist – für die Veranstalter, die Stadt Kitzbühel und vor allem die Athleten, die sich den Hahnenkamm auf Ski hinabstürzen. Spannung versprechen nicht nur beeindruckende Bilder von Rennläufern wie Aksel Lund Svindal, Hannes Reichelt oder Erik Guay, sondern auch das Wetter. Bis zuletzt war nicht klar, ob das Rennen im Jänner 2014 stattfinden kann. Erinnert ihr euch? Wenn nicht, ab auf iTunes, Red Bull TV oder die DVD besorgen 😉

 

Supervention

Aksel Lund Svindal glänzt nicht nur auf Abfahrtsstrecken wie Kitzbühel, Gröden oder Wengen. Dass er auch abseits der Pisten eine gute Figur macht, zeigt er in „Supervention”, einer Ski- und Snowboard-Doku aus dem Hause Field Productions. Die norwegische Filmfirma bereist mit Freeskiern wie Ståle Sandbeck, Eirik Finseth, Jesper Tjäder oder Torgrim Vole Neuseeland, Alaska und Kanada, zeigt aber vor allem heimische Landschaften von Oslo und Lillehammer bis zu den Lofoten. Die epischen Bilder mit skandinavischer Powerbesetzung gibt es auf iTunes zum Download und auf Red Bull TV zum Streamen.

Wer Aksel Lund Svindals Entwicklung abseits der Pisten verfolgen möchte, oder sich einfach ein wenig in die norwegischen Skiprofis verschaut hat, kann mit den sechs anderen Filmen von Field Productions noch einige Sommerabende füllen 😉

 

Der schwarze Blitz

Freundschaft, Liebe, Neid, Eifersucht und natürlich das Skifahren spielen neben Toni Sailer in „Der Schwarze Blitz” die Hauptrolle. Nach Sailers erfolgreicher Karriere als Skirennläufer stand er in diesem Film aus dem Jahre 1958 erst zum zweiten Mal vor der Kamera. Der Titel geht natürlich auf den Spitznamen des Kitzbüheler Hauptdarstellers zurück, gedreht wurde aber ausschließlich am Arlberg. Für Fans der guten alten Zeit und der seichten Unterhaltung bestens geeignet. Auf YouTube findet sich sogar der ganze Film.

 

Rogue Elements

Seit dem Jahr 2008 veröffentlicht Teton Gravity Research jährlich einen Skifilm. „Rogue Elements” zeigt atemberaubende Ski-, Snowboard- und Bike-Aufnahmen und zieht einen Vergleich von den Unzähmbarkeit der Natur und der wilden Seite jener Abenteurer, die sich über Klippen, steile Abfahrten oder enorme Kicker auf nichts weiter als ihrem Sportgerät stürzen. Dabei zu sehen sind unter anderem Elyse Saugstad, Ian MacIntosh, Jeremy Jones und Angel Collinson. Auf iTunes, Amazon und Vimeo verfügbar.

 

Warren Miller: Line od Descents

Mit „Line of Descents” veröffentlichte die Produktionsfirma Warren Miller Entertainment im vergangenen Herbst ihren 68. Skifilm. Und auch hier gelang es, große Big-Mountain-Szenen mit Unterhaltung und vor allem Skisport auf höchstem Niveau cinematografisch zu verknüpfen. „Line of Descents” zeigt die Skiwelt als große Familie und holt sowohl altbekannte als auch junge Profis vor die Kamera. Die generationenübergreifende Cast – bestehend unter anderem aus Jonny Moseley, Lexi duPont, Seth Wescott und Jeremy Jensen – reist wie gewohnt um den ganzen Globus auf der Suche nach den besten Spots. Fündig wurden sie in Norwegen, Frankreich und natürlich Nordamerika. Verfügbar auf iTunes, Amazon und auf DVD.

 

Willy Bogner: White Magic

Eine turbulente Dreiecksbeziehung rund um Skihäschen Vikki erzählt der ehemalige Skirennläufer und Skifilmemacher Willy Bogner jun. in seinem 13. und vorletzten Film. An Action wird nicht gespart, springen die Protagonisten über Klippen, stürzen sich Gletscher-Abfahrten hinab und wollen mit Fallschirmsprüngen halsbrecherischter Art überzeugen. Die Liebesgeschichte dient natürlich nur als Alibi, um möglichst viele Stuntszenen in 70 Minuten unterzubringen. Tiefschnee fahren ohne Powderlatten? Bogner zeigt, wie es geht. Zu sehen auf DVD.

 

James Bond

Wem 90 Minuten Schnee und Winterlandschaften zu viel sind, aber trotzdem nicht auf Skiszenen verzichten will, wird bei James Bond fündig. Denn auch 007 wird öfter beim Ski fahren in die eine oder andere Verfolgungsjagd verwickelt. In „Die Welt ist nicht genug” kontrolliert James Bond Pipelines auf Ski und wird prompt von fliegenden Skidoos gejagt. Im „Geheimdienst ihrer Majestät” flieht Bond auf zwei Latten vom (fiktiven) Piz Gloria, währenddem er von Bösewicht Blofelds Handlanger verfolgt wird. In Bonds „tödlicher Mission” stürzt sich der legendäre Spion sogar eine Skisprungschanze hinab. Kein Problem, denn Bond überlebte schon weitaus gefährlichere Situationen. Wie zum Beispiel einen Basejump mit Ski in „Der Spion, der mich liebte”.